Metaplan
Einleitung
Metaplan ist ein international eingetragenes Warenzeichen des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz in Hamburg. Es setzt sich zusammen aus der griechischen Vorsilbe „meta“ und dem in mehreren Sprachen gleichlautenden Wort „Plan“. In Assoziation zum griechischen Wort „Metamorphose“ (Umwandlung) soll „Metaplan“ für einen ergebnisoffenen, partizipativen Planungsprozess stehen.
Die Metaplan-Methode ist eine partizipative Methode, die charakterisiert ist durch die Verbindung von bestimmten Materialien und der Moderation durch geschulte Moderatorinnen und Moderatoren. |
Material
Die klassischen Materialien der Metaplan-Methode sind:
- Pinnwand (meist frei positionierbare, hochformatige Kork- / Kunstoffwände im Aluminiumrahmen)
- Packpapier, das auf die Pinnwand gesteckt wird und als Träger der Moderationskarten dient
- rechteckige, verschiedenfarbige Moderationskarten für Beiträge
- ovale, meist weiße, teilweise auch farbige Karten für Anmerkungen
- runde, verschiedenfarbige Karten für Blocküberschriften
- über die gesamte Breite der Pinnwand reichende Streifen für die Überschriften
- Pinnnadeln zum Anstecken der Moderationskarten auf die Pinnwand
- Filzstifte unterschiedlicher Breite und Farben
- kleine, verschiedenfarbige Bewertungspunkte
Neuere Entwicklungen sind z. B. wolkenförmige Karten, die an Stelle der „Überschriftstreifen“ eingesetzt werden, Smiley-Karten zur Bewertung oder der Einsatz von Digitalkameras zur sofortigen Dokumentation der Arbeitsergebnisse.
Anwendungsgebiete
Die Metaplan-Methode ist innerhalb eines Projektes einsetzbar für:
-
die
Ideensammlung
:
- Themenspeicher
- Ideenproduktion
-
die
Strukturierung
- Gliederung von Ideen oder Problemen
- Logische Verknüpfung von Sachverhalten
- Ursachenanalyse
- Prioritätenbildung
- Bewertung von Lösungsansätzen und Abstimmung
- Evaluation
-
die
Visualisierung
- Vorstellungsrunde in einem Projekt
- Ergebnisdarstellung
- Präsentationsmedium
Ablauf einer Metaplan-Sitzung
Der Ablauf oder die „Dramaturgie“ orientiert sich grundsätzlich an den verschiedenen Phasen eines Problemlöseprozesses.
Ein möglicher Ablauf könnte folgendermaßen aussehen:
Phase | Technik | |
1 |
Begrüßung
Aufwärmen, Kennen lernen |
Begrüßung durch Moderator, Zielplakat
Vorstellungsrunde Gruppenspiegel („Wer sind wir?“) Blitzlicht (Kurzbeitrag jedes Teilnehmers reihum zu seinen gegenwärtigen Gefühlen / Stimmungen) Ein-Punkt-Frage („Wie stark bin ich interessiert?“, „Was erwarte ich?“) |
2 | Problem- / Themenorientierung Einstieg ins Thema |
Ein-Punkt-Frage („Wie wichtig
ist...?“ „Wie zufrieden bin ich mit ...?“)
Tagesordnung entwickeln, Zuruf-Frage („Worüber wollen wir heute sprechen?“) Kartenabfrage Themenspeicher |
3 | Themen- / Problembearbeitung |
Kleingruppenarbeit
Kleingruppenszenario Kartenabfrage |
4 | Ergebnisorientierung | Tätigkeitskatalog („Was ist von wem bis wann zu tun?“) |
5 | Abschluss |
Ein- oder Zwei-Punkte-Frage („Wie
zufrieden bin ich mit Ergebnissen / Zusammenarbeit?“)
Feedback-Runde |
6 | Protokoll | Fotoprotokoll, Abschrift / Abzeichnung, ggf. Erläuterung |
Wichtiger Bestandteil bei diesem skizzierten Ablauf ist die Kartenabfrage.
Diese kann mit Hilfe der Metaplan-Methode wie folgt ablaufen:
1 | Frage stellen | Auf Packpapier notieren (oder vorbereitete Tafel einsetzen) |
2 | Kartenabfrage | Auf Karten schreiben (Schreibregeln, siehe unten Abbildung!) |
3 | Ggf. Auswahl und Sortierung nach Wichtigkeit | Falls es zu viele Karten gibt |
4 | Einsammeln und aufhängen | Unsortiert aufhängen, dabei Karteninhalt laut vorlesen |
5 | Clustern | Gruppierung der Karten, dabei Interaktion aller Teilnehmer, Überschriften zu den Clustern finden, Mehrfachnennungen übereinander hängen, offene nicht clusterbare Punkte separat hängen |
6 | Ergänzung und Kritik | „Was fehlt?“ Vorlesen durch Gruppe und evtl. Konkretisierung von Karteninhalten, Ergänzungen, Unwichtiges ggf. weghängen |
7 | Ggf. Bewertung | Punkte kleben |
Schreibregeln und Darstellungsformen
Damit alle Teilnehmer während der Sitzung auf dem Fotoprotokoll alles lesen können, ist das Einhalten einiger Schreibregeln empfehlenswert:
Bei den Darstellungsformen ist der Phantasie grundsätzlich nur die Grenze der Lesbarkeit gesetzt.