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Ein­füh­rung

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Die rö­mi­sche Phi­lo­so­phie war an we­ni­gen, genau de­fi­nier­ten Leh­ren ori­en­tiert: Stoa, Epi­kur, Pe­ri­pa­tos und skep­ti­sche Aka­de­mie. Seit Ter­tul­li­an kann man von christ­li­cher Phi­lo­so­phie spre­chen. Neben dem Leh­re­pos, mit dem die phi­lo­so­phi­sche Schrift­stel­le­rei der Römer ein­setz­te (Lu­krez), waren v.a. die Dia­lo­ge in der Form, in der Ci­ce­ro sie ge­stal­te­te, und die phi­lo­so­phi­schen Trak­ta­te die be­stim­men­den Text­sor­ten. [1]

Mo­der­ne phi­lo­so­phi­sche Texte haben in der Regel eine ein­deu­ti­gen pro­po­si­tio­na­len Ge­halt, d.h. sie stel­len eine These auf, die sie mit Ar­gu­men­ten zu be­le­gen su­chen. Für an­ti­ke phi­lo­so­phi­sche Texte in Dia­log­form gilt dies nicht in glei­cher Weise, d.h. der Leser kann nicht leicht fest­stel­len, wel­che der Ant­wor­ten der Autor rich­tig fin­det.

Phi­lo­so­phi­sche Texte zeich­nen sich da­durch aus, dass sie mit Be­grif­fen ope­rie­ren und diese zu klä­ren ver­su­chen.  "Wahre Ge­dan­ken und wis­sen­schaft­li­che Ein­sicht ist nur in der Ar­beit des Be­griffs zu ge­win­nen." (Hegel). Bil­der und Ver­glei­che ste­hen nur in zwei­ter Reihe. Daher kann eine In­ter­pre­ta­ti­on phi­lo­so­phi­scher Texte auch im Schul­un­ter­richt nicht dar­auf ver­zich­ten, die Be­grif­fe zu klä­ren.

 

All­ge­mei­ne Fra­gen an phi­lo­so­phi­sche Texte

  1. Be­schrei­ben Sie den Ge­dan­ken­gang des Tex­tes.
  2. Ar­bei­ten Sie dabei die zen­tra­len Be­grif­fe her­aus, mit denen der Text ar­bei­tet.
  3. Un­ter­su­chen Sie, ob ver­schie­de­ne Be­grif­fe ein­an­der ge­gen­über­ge­stellt wer­den oder ob ein ein­zel­ner Be­griff im Mit­tel­punkt steht.
  4. Prü­fen Sie, ob man The­sen und Ar­gu­men­te un­ter­schei­den kann, und fin­den Sie her­aus, wie die zen­tra­le These lau­tet, wenn es eine gibt.
  5. Zu wel­cher Text­sor­te ge­hört der Text? Han­delt es sich um eine Rede, einen Dia­log oder um eine Mo­no­gra­phie?
  6. Mit wel­chen sprach­li­chen Über­zeu­gungs­mit­teln ver­sucht der Spre­cher bzw. der Autor sein Ziel zu er­rei­chen?

 


An­mer­kun­gen und Li­te­ra­tur­hin­wei­se

[1] G.W.F. Hegel: Phä­no­me­no­lo­gie des Geis­tes, Werke Bd. 3, Ham­burg 1973, S. 65.