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Musterlösungen

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


1.

 

Geben Sie jedem Textabschnitt eine treffende Überschrift

(6 P.)

(1) Motivation des Autors, sich mit griechischer Wissenschaft/Philosophie zu beschäftigen
(2) Die Leistungen der Römer
(3) Der Vorrang der Griechen auf dem Gebiet der Dichtung
(4) Hohes Ansehen von Malerei und Musik in Griechenland
(5) Mathematik in Griechenland und Rom
(6) Anstrengungen des Autors auf dem Gebiet der Rhetorik und Philosophie

2.

 

 

a. Stellen Sie zusammen, auf welchen Gebieten den Griechen und auf welchen Gebieten den Römern im vorliegenden Text der Vorrang eingeräumt wird. Zitieren Sie hierzu zentrale Begriffe bzw. Ausdrücke aus dem lateinischen Text (jeweils mit Zeilenangabe!).

 

(10 P.)

Vorrang der Römer in folgenden Bereichen:

  • Sitten/Lebensweise im privaten Bereich: mores et instituta vitae resque domesticas ac familiaris (Z. 10)
  • Staatsorganisation/Gesetzgebung: rem vero publicam ... melioribus ... et institutis et legibus (Z. 11/12)
  • Militärwesen: re militari (Z. 12)
  • natürliche Veranlagung: natura (Z. 13)
  • Tugenden auf allen Gebieten: virtus (Z. 12), disciplina (Z. 13), gravitas, constantia, magnitudo animi, probitas, fides (Z. 14/15), tam excellens in omni genere virtus (Z. 15/16)

Vorrang der Griechen in folgenden Bereichen:

  • Wissenschaft und jeder Form von Literatur: doctrina Graecia nos et omni litterarum genere superabat (Z. 18)
  • Künste (Malerei, Musik): artes (Z. 25)
  • Mathematik/Geometrie: In summo apud illos honore geometria fuit, itaque nihil mathematicis inlustrius (Z. 32)
  • Rhetorik: oratorem (Z. 34)
  • Philosophie: philosophia (Z. 34/35)

b. Ziehen Sie ein Fazit aus Ihren Beobachtungen.

(3 P.)

  • Römer übernehmen, falls sie keine eigenen Erfindungen vorweisen können, griechische Errungenschaften, wenn sie dies für wert erachten: omnia nostros aut invenisse per se sapientius quam Graecos aut accepta ab illis fecisse meliora, quae quidem digna statuissent, in quibus elaborarent (Z. 7-9); doctrina ... et omni litterarum genere..., in quo erat facile vincere non repugnantes (Z. 18/19)
  • Römer treffen eine bewusste Auswahl aus den griechischen Wissensgebieten. Maßstab hierfür ist die Nützlichkeit: at nos metiendi ratiocinandique utilitate huius artis terminavimus modum (Z. 32/33)
  • Während die Redekunst schon früh und schnell von den Römern adaptiert wurde, liegt die Philosophie in lateinischer Sprache bisher brach: At contra oratorem celeriter complexi sumus (Z. 34); philosophia iacuit usque ad hanc aetatem (Z. 34/35) .
3.

Erschließen Sie aus dem vorliegenden Text, welcher Autor ihn verfasst hat. Belegen Sie Ihre Zuordnung mit lateinischen Zitaten (jeweils mit Zeilenangabe!). 

(5 P.)

 

  • Der Autor war als Verteidiger und Senator zu beschäftigt, um sich der philosophischen Schriftstellerei zu widmen: Cum defensionum laboribus senatoriisque muneribus aut omnino aut magna ex parte essem aliquando liberatus, ... (Z. 1/2)
  • Nach seiner ,aktiven Zeit in der "Öffentlichkeit" kehrt der Autor wieder zu den -griechischen/philosophischen - Studien zurück, denen er sich offensichtlich früher (als Jugendlicher) gewidmet hatte: rettuli me ... maxime ad ea studia, quae retenta animo, remissa temporibus, longo intervallo intermissa revocavi (Z. 2/3)
  • Der Autor hatte sich früher in der Politik engagiert, nun hat er keine politischen Aufgaben mehr: ut, si occupati profuimus aliquid civibus nostris, prosimus etiam, si possumus, otiosi (Z. 36/37)
  • Der Autor hatte nach eigenen Angaben große Erfolge als Redner: oratoriae laudis (Z. 44).
  • Alle diese Indizien weisen auf Marcus Tullius Cicero als Autor hin.
4.

 

a. Formulieren Sie in einem (!) Satz, worin der Autor des vorliegenden Textes seine Aufgabe sieht.

(2 P.)

 

Cicero will sein „otium” mit einer nützlichen Tätigkeit füllen, nämlich der philosophischen Schriftstellerei.

b. Zeigen Sie, dass die sprachlich-rhetorische Gestaltung dieser Aufgabe zusätzliches Gewicht verleiht.

(4 P.)

Zeile 35-37:
quae (philosophia) inlustranda et excitanda nobis est, ut, si occupati profuimus aliquid civibus nostris, prosimus etiam, si possumus, otiosi.
  • zwei Gerundiv-Formen: inlustranda et excitanda
  • Antithese: occupati - otiosi
  • Polyptoton: profuimus- prosimus
  • Ellipse: prosimus etiam <aliquid civibus nostris>
Außerdem können auch folgende Beobachtungen in die Wertung einbezogen werden:
  • betonte Anfangs- bzw. Endstellung des Gegensatzpaars "occupati-otiosi"
  • pluralis maiestatis
5.

 

Stellen Sie dar, dass Kaiser Hadrian zu Recht als "Philhellene auf dem römischen Kaiserthron" bezeichnet wird. 

(5 P.)

Fünf verschiedene Aspekte sollen genannt werden, z.B.:

  • Höhepunkt der griechischen Integration ins Imperium Romanum (z.B. Griechen im Senat)
  • Spitzname "Graeculus" aufgrund der Griechenlandbegeisterung Hadrians
  • häufige Aufenthalte in Athen
  • intensive Bautätigkeit in Athen
  • offene Zurschaustellung der Homosexualität durch den Kaiser
  • griechische Vorbilder aus Mythos (Theseus) und Geschichte (Perikles) - Hadrian als "zweiter Gründer Athens"
  • Projekt "Panhellenion"
6.

 

Verfassen Sie - auf der Grundlage Ihrer Lektürekenntnisse (!) - einen Zeitungsartikel mit der Überschrift "Die alten Römer als Vorbilder in Sachen Fremdenfeindlichkeit?!".

(10 P.)

Folgende Gesichtspunkte entscheiden über die Punktzahl:

  • Die vorgegebene Textsorte muss durchgehend erkennbar umgesetzt sein.
  • Verschiedene Aspekte der Fremdenfeindlichkeit (Sprache, Kultur, Religion) müssen genannt und erläutert werden.
  • Verschiedene Völker müssen in die Darstellung einbezogen werden (Griechen, Juden,...).
  • Verschiedene Autoren mit ihren divergierenden Ansichten (z.B. Seneca, Juvenal) sollen einbezogen werden.
  • Ein eigenes Fazit darf nicht fehlen.

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