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po­li­ti­sche Reden

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Die wich­tigs­te Text­sor­te aus dem po­li­ti­schen Be­reich ist die po­li­ti­sche Rede. Po­li­ti­sche Reden er­schlie­ßen sich, ähn­lich wie die Ge­richts­re­den, am bes­ten über die Ab­sicht des Red­ners, der alles an­de­re un­ter­ge­ord­net ist.

Hier wird als Bei­spiel die drit­te phil­ip­pi­sche Rede gegen An­to­ni­us ge­ge­ben. Am 20.12.44 v. Chr. hält Ci­ce­ro vor dem Senat eine Rede, in der er for­dert, dass der Senat An­to­ni­us, den Kon­sul, zum Feind er­klärt und die pri­va­te Mo­bi­li­sie­rung des Oc­ta­vi­an, des Cae­sar-Erben, gegen den am­tie­ren­den Kon­sul für recht­mä­ßig er­klärt; fer­ner dass der Senat den Ab­fall der 4. Le­gi­on von An­to­ni­us eben­falls für le­ga­li­siert. An­to­ni­us, so Ci­ce­ro, sei der Geg­ner des rö­mi­schen Vol­kes, und er be­rei­te den Un­ter­gang der res pu­bli­ca vor.

Zum Text: Ci­ce­ro, Phil­ip­pi­sche Reden, 4 (An­fang)

Fra­gen zu po­li­ti­schen Reden:
  1. Ori­en­tie­ren Sie sich über den his­to­ri­schen Hin­ter­grund der Rede und stel­len Sie fest, vor wel­chem Pu­bli­kum die Rede ge­hal­ten wurde.
  2. Was ist die Ab­sicht des Red­ners? Su­chen Sie eine Ant­wort auf diese Frage, indem Sie jeden Ab­schnitt mit einer Über­schrift ver­se­hen.
  3. No­tie­ren Sie alle rhe­to­ri­schen Mit­tel, mit denen der Red­ner die Über­zeu­gungs­kraft sei­ner Rede zu ver­stär­ken sucht.
  4. Su­chen Sie nach allen sprach­li­chen Hin­wei­sen auf For­men der Auf­for­de­rung:
    • Ver­ben des Wun­sches und der Auf­for­de­rung
    • Kon­junk­ti­ve im Haupt­satz
    • Prä­di­ka­ti­ve Ge­run­di­va mit der Be­deu­tung der Auf­for­de­rung
    • Sub­stan­ti­ve und Ad­jek­ti­ve aus dem Sach­feld der Auf­for­de­rung und der Not­wen­dig­keit (z.B. ne­ces­se est / opor­tet m. AcI)
  5. Stel­len Sie fest, wie sich der Red­ner an das Pu­bli­kum wen­det und wel­che Be­zie­hung er zwi­schen sich und den Adres­sa­ten her­stellt. Gehen Sie von der An­nah­me aus, dass der Red­ner hier 
  6. Be­schrei­ben Sie das po­li­ti­sche Ideal, das im Hin­ter­grund der Rede steht. Lässt sich eine Ver­bin­dung zwi­schen dem Ideal und sei­ner rhe­to­ri­schen Prä­sen­ta­ti­on her­stel­len, d.h. wie sieht der Red­ner das Volk, das er über­zeu­gen, oder die an­de­ren Po­li­ti­ker, die er auf seine Seite brin­gen möch­te: Sieht er sie als gleich­be­rech­tigt, als dumm, als ver­führ­bar?

Im In­ter­net steht auf der Seite der Lud­wig-Ma­xi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen eine Se­mi­nar­ar­beit zum Thema ' Ci­ce­ros Phil­ip­pi­sche Reden im Un­ter­richt' als PDF-Do­ku­ment be­reit. Hier ist die Seite, von der aus man zu die­sem Do­ku­ment ge­langt:  http://​www.​fac​hdid​akti​k.​klass­phil.​uni-​mu­en­chen.​de/​for­schung/​sem​inar​ertr​aege/​rhe­to­rik/