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Wir und die an­de­ren

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Eine the­ma­ti­sche Un­ter­richts­ein­heit in der Ober­stu­fe

"WIR und DIE AN­DE­REN" nimmt die all­täg­li­che Er­fah­rung in den Blick, dass es zahl­rei­che Ab­gren­zun­gen zwi­schen der ei­ge­nen Grup­pe ("Wir") und an­de­ren Per­so­nen bzw. Grup­pen gibt - sei es dass es sich um ver­schie­de­ne Ju­gend­gangs wie im Mu­si­cal "West­SideSto­ry" han­delt oder ob An­ge­hö­ri­ge ver­schie­de­ner Ver­ei­ne oder Schu­len, Men­schen un­ter­schied­li­cher Her­kunft, Spra­che, Bil­dung, Kul­tur und Re­li­gi­on auf­ein­an­der tref­fen.

Die­ses Phä­no­men wird in der vor­ge­leg­ten Un­ter­richts­ein­heit an­hand zahl­rei­cher la­tei­ni­scher Ori­gi­nal­tex­te be­han­delt: Wie war das Ver­hält­nis zwi­schen "den Rö­mern" und "den An­de­ren"? Wie wer­den Römer und Nicht-Römer be­schrie­ben? Wie wird ihr Ver­hal­ten be­wer­tet? Stich­wor­te wie "Grenz­über­schrei­tun­gen", "In­te­gra­ti­on" oder "Frem­den­feind­lich­keit" bei­spiels­wei­se wer­den in Kor­re­la­ti­on mit der heu­ti­gen Le­bens­wirk­lich­keit der Ju­gend­li­chen dis­ku­tiert: "Die Lek­tü­re fremd­sprach­li­cher Texte, zumal sol­cher mit einer gro­ßen kul­tu­rel­len Fremd­ar­tig­keit (Al­lo­mor­phie), ver­mit­telt zu­sätz­lich auch die Kom­pe­tenz, durch das Me­di­um der Fremd­spra­che auch frem­de Denk­mo­del­le men­tal nach­zu­voll­zie­hen und im Sinne eines exis­ten­ti­el­len Trans­fers mit der ei­ge­nen Le­bens­welt zu ver­glei­chen." (Kuhl­mann 2010, S.13.) [1]

Bei der Un­ter­richts­ein­heit "Wir und die An­de­ren" han­delt es sich nicht um eine Au­to­ren- bzw. Werklek­tü­re, son­dern eine the­men­zen­trier­te Un­ter­richts­ein­heit , bei der In­ter­textua­li­tät durch­gän­gi­ges Prin­zip ist. Hier­bei wer­den phi­lo­so­phi­sche, po­li­tisch-his­to­ri­sche sowie poe­ti­sche Texte in re­prä­sen­ta­ti­ver Aus­wahl und in an­ge­mes­se­nem Um­fang über­setzt und in­ter­pre­tiert. Daher wer­den auch ver­schie­de­ne Text­sor­ten und ihre Spe­zi­fi­ka in den Blick ge­nom­men:

  • phi­lo­so­phi­sche Ab­hand­lung (Se­ne­ca, Ci­ce­ro)
  • Epi­gramm (Mar­ti­al)
  • Sa­ti­re (Ju­ve­nal)
  • Rede (Ci­ce­ro)
  • Brie­fe (Ci­ce­ro, Pli­ni­us, Se­ne­ca)
  • Lyrik (Ca­tull, Horaz)
  • Ge­schichts­schrei­bung (Ta­ci­tus) bzw. com­men­ta­ri­us (Cae­sar)
  • Comic (As­te­rix)

Der Zeit­um­fang für die ge­sam­te Un­ter­richts­ein­heit be­trägt ca. 45 Un­ter­richts­stun­den. Die Kon­zep­ti­on der Un­ter­richts­ein­heit in vier Mo­du­len ("Alle Wege füh­ren nach Rom und von Rom weg", "Si­zi­li­en, die erste rö­mi­sche Pro­vinz", "Römer und Grie­chen", "Römer in Bri­tan­ni­en") er­mög­licht - je nach Lern­grup­pe - so­wohl eine Aus­wahl bzw. Kür­zun­gen als auch Er­wei­te­run­gen.

In jedem Modul wer­den Über­set­zung UND (tex­timma­nen­te sowie text­prag­ma­ti­sche) In­ter­pre­ta­ti­on mit­ein­an­der ver­knüpft. "Quid ad me?" ist dabei die zen­tra­le Frage der In­ter­pre­ta­ti­on.

 

Ein­füh­rung: Her­un­ter­la­den [doc] [35 KB]

 


An­mer­kun­gen und Li­te­ra­tur­hin­wei­se

[1] Peter Kuhl­mann (Hg.), La­tei­ni­sche Li­te­ra­tur­di­dak­tik, Bam­berg 2010, Seite 13