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Pro­jekt­ar­beit am 2-jäh­ri­gen BK zum Thema Kon­ser­vie­rungs­stof­fe in Le­bens­mit­teln für Che­misch-Tech­ni­sche As­sis­ten­ten (CTA)

 

Ein­lei­tung

Das Ar­bei­ten in Pro­jek­ten ist mitt­ler­wei­le eine Stan­dard­me­tho­de in vie­len mo­der­nen Be­trie­ben. Die Auf­ga­ben, die auf Be­trie­be zu­kom­men, sind mitt­ler­wei­le so kom­plex, dass sie von „Ein­zel­kämp­fern“ nicht mehr ge­löst wer­den kön­nen. Viel­mehr wer­den Teil­as­pek­te von Team­mit­glie­dern be­ar­bei­tet, die dann zu­sam­men­ge­setzt eine Pro­blem­lö­sung dar­stel­len.

Im bis­he­ri­gen Un­ter­richt wurde das Ar­bei­ten in Teams nur wenig ge­för­dert, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler muss­ten den Stoff ler­nen, wie­der­ge­ben und an­wen­den kön­nen. Die für die Team­ar­beit nö­ti­gen so­zia­len und kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen sowie grup­pen­spe­zi­fi­sche Pro­blem­lö­sungs­stra­te­gi­en wur­den aber zu wenig be­rück­sich­tigt.

Unter die­sen As­pek­ten wurde das Fach „Pro­jekt­ar­beit“ in den Lehr­plan am 2-jäh­ri­gen Be­rufs­kol­leg für che­misch-tech­ni­sche As­sis­ten­ten auf­ge­nom­men.
Im Rah­men der CTA-Aus­bil­dung muss jede Schü­le­rin­nen und jeder Schü­le­rin­nen und Schü­ler eine Pro­jekt­ar­beit an­fer­ti­gen. Das Fach „Pro­jekt­ar­beit“ wird von drei Leh­rern be­treut.

Or­ga­ni­sa­ti­on und Ab­lauf

Die Pro­jekt­ar­beit glie­der­te sich in sie­ben (Ar­beits-) Schrit­te, die über das ge­sam­te Schul­jahr ver­teilt wur­den. Die Mei­len­stei­ne stell­ten Auf­ga­ben für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dar, die sie ter­min­ge­recht er­fül­len muss­ten, um eine Frei­ga­be für den nächs­ten Schritt zu er­hal­ten.

Ar­beits­schritt / Link
Mei­len­stein
1.   In­for­ma­ti­on zur Pro­jekt­ar­beit
-
2.   The­men­fin­dung und Grup­pen­bil­dung
-
3.   Er­stel­lung eines Pflich­ten­hef­tes
ja
4.   Zwi­schen­be­richt mit Prä­sen­ta­ti­on
ja
5.   Prak­ti­sche Ar­beit durch­füh­ren
-
6.   Er­stel­len einer Do­ku­men­ta­ti­on
ja
7.   Ab­schluss-Prä­sen­ta­ti­on
ja

Jeder Ar­beitschritt wurde den Schü­lern in den wö­chent­li­chen Mee­tings er­läu­tert. Alle Ar­bei­ten konn­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­gen­ver­ant­wort­lich be­züg­lich Ar­beits­platz und -zei­ten durch­füh­ren. Jeg­li­che Form der Ar­beit muss­te do­ku­men­tiert wer­den, ent­spre­chen­de Pro­to­kol­le wur­den von den be­treu­en­den Leh­rern in einem Pro­jek­tord­ner ab­ge­legt.

Bei der Arbeit

Me­tho­di­sche Hin­wei­se

Im Ver­lauf wur­den drei große Blö­cke mit me­tho­di­schen Hin­wei­sen ab­ge­hal­ten.
Im ers­ten Block gleich zu Be­ginn ging es um die In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung. Den Schü­le­rin­nen und Schü­lern wurde rich­ti­ges Bi­blio­gra­fie­ren sowie der Um­gang mit In­ter­net-Such­ma­schi­nen er­klärt. Spe­zi­ell im Um­gang mit In­ter­net-Quel­len zeig­ten sich große De­fi­zi­te, da die meis­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei „Goog­le“ un­re­flek­tiert Be­grif­fe ein­ge­ben und eine Viel­zahl von Sei­ten an­ge­bo­ten be­kom­men. In der Pro­jekt­ar­beit lern­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf Bil­dungs­ser­vern ge­zielt zu su­chen.

Im zwei­ten Block, der vor der Vor­prä­sen­ta­ti­on durch­ge­führt wurde, ging es um die rich­ti­ge Prä­sen­ta­ti­ons­tech­nik. Hier­bei stand der Um­gang mit Power­point im Vor­der­grund. In klei­nen Kurz­prä­sen­ta­tio­nen (in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Deutsch­leh­rer) wurde auch das Spre­chen vor einer Grup­pe trai­niert.

Im drit­ten Block, der An­fang Fe­bru­ar be­ar­bei­tet wurde, ging es um die Do­ku­men­ta­ti­ons­tech­nik. Der Um­gang mit „WORD“ sowie rich­ti­ges Zi­tie­ren und an­ge­ben von Quel­len konn­te hier geübt wer­den. Auch hier wurde der Deutsch­un­ter­richt mit ins Pro­jekt ein­be­zo­gen.

Re­fle­xi­on

Die Pro­jekt­ar­beit ist ein sehr dy­na­mi­scher Pro­zess, bei dem die Leh­rer häu­fig nicht wis­sen, was im Ver­lauf auf sie zu­kommt. Daher müs­sen sie fle­xi­bel re­agie­ren und auch mal mehr Hil­fe­stel­lung als üb­lich geben. Ein Con­trol­ling im Sinne von Kurs­kor­rek­tur ist immer dann nötig, wenn der Leh­rer be­ob­ach­tet, dass sich ein Pro­jekt in eine Rich­tung be­wegt, die keine ver­nünf­ti­gen Er­geb­nis­se mehr lie­fert oder wenn sich Schü­le­rin­nen und Schü­ler vor den Auf­ga­ben zu drü­cken ver­su­chen.

Im Ver­lauf der Ar­beit haben Schü­le­rin­nen und Schü­ler ge­le­gent­lich Mo­ti­va­ti­ons­pro­ble­me, da sie neben der Pro­jekt­ar­beit noch nor­ma­len Un­ter­richt und Prü­fun­gen haben. Ich denke, es ist sehr wich­tig für die be­treu­en­den Leh­rer, dies zu re­spek­tie­ren. Na­tür­lich gibt es Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die sich in be­son­de­rem Maße in der Pro­jekt­ar­beit en­ga­gie­ren. Den­noch ist die Pro­jekt­ar­beit nur ein Fach unter vie­len, wenn auch ein etwas an­de­res.

Als Leh­rer be­rei­tet mir die Be­treu­ung von Pro­jek­ten Freu­de, da man zu den Schü­lern einen sehr per­sön­li­chen Kon­takt auf­baut. Das En­ga­ge­ment ei­ni­ger (teil­wei­se auch sonst schwä­che­rer) Schü­le­rin­nen und Schü­ler zeigt mir, dass die Pro­jekt­ar­beit auch Ta­len­te weckt, die im nor­ma­len Un­ter­richt­s­all­tag ver­bor­gen blei­ben, Ta­len­te, die im mo­der­nen Be­triebs­all­tag über­le­bens­not­wen­dig sind.

Wei­te­re Pro­jek­te aus dem Be­reich BK für che­misch-tech­ni­sche As­sis­ten­ten fin­den Sie unter: www.​ag-​che​mies​chul​en.​de

Für die­sen Bei­trag be­dan­ken wir uns bei Hör­ner, An­dre­as, Carl-Eng­ler-Schu­le, Karls­ru­he