1.
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a. Charakterisierung der Griechen mit lat. Zitaten: |
(10 P.) |
z.B.
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betrügerisch, leichtsinnig, opportunistisch: fallaces sunt permulti et leves et diuturna servitute ad nimiam assentationem eruditi
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unzuverlässig: neque ... fideles
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neidisch auch gegenüber den eigenen Landsleuten: invident non nostris solum, verum etiam suis
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"Wiege der humanitas": a quo ad alios pervenisse putetur humanitas
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Vorbild an Bildung/Künsten: quae sint nobis Graeciae monumentis disciplinisque tradita
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b. Fazit |
(3 P.) |
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Cicero gibt ein differenziertes
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und
- ambivalentes Bild von den Griechen.
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Seine eigenen, positiven Erfahrungen mit griechischer Kultur und
Bildung werden hier mit der wohl weitverbreiteten Ansicht, die Griechen hätten ihre alte Würde verloren (vgl. Zeile 2/3), kombiniert.
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2.
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a. Intentionen
der Briefschreiber |
(2 P.) |
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Cicero will seinem (jüngeren) Bruder Ratschläge zur Provinzverwaltung geben;
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außerdem will er auch seine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse zum Ausdruck bringen.
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b. Beleg anhand von Verben/Verbformen |
(8 P.) |
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Ratschläge an Quintus:
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Gerundiv+esse (cavendae sunt)
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oportere
debere
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Imperativ (incumbe
iussiv gebrauchter Konj. Präsens (deligas, tueare)
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Eigendarstellung Ciceros/Verpflichtung Ciceros:
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tribuere debemus
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debere videmur
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(weitere Beispiele in der 1.Pl., z.B. eruditi sumus)
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velimus expromere
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3.
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Verhältnis Römer-Griechen auf der Grundlage des Horaz-Zitats und der eigenen Lektürekenntnisse: |
(12 P.) |
Folgende Aspekte sollten/könnten genannt werden:
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"kultureller Sieg" Griechenlands (Bildung/Kultur/Literatur/ Architektur/Philosophie...) über das (zunächst) wenig gebildete Rom, das jedoch militärisch dominierte
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146 v.Chr. Einnahme Korinths; Griechenland wird röm. Provinz
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Cicero zählt - wie Plinius d.J. - verschiedene Errungenschaften Griechenlands/der Griechen auf: humanitas, Gesetze, Literatur, Musik, Geometrie, Götterkult...
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Griechenland wurde als "Wiege der Kultur" (humanitas) gerühmt/bewundert (Plinius); viele Römer machten Bildungsreisen nach Griechenland (Cicero, Livius).
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Cicero u.a. befassten sich intensiv mit griechischer Philosophie und versuchten diese den Römern nahezubringen.
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Cicero betont in den Tusculanen, dass die Römer die griechische Kultur von den Griechen übernahmen bzw. weiterentwickelten - und zwar in Auswahl und unter der Maxime der Nützlichkeit.
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Der Verfall der griechischen Sitten, der hier im vorliegenden Text angesprochen wird, findet sich auch in den Verrinen; die alte Dominanz der Kulturnation Griechenland wird auf diese Weise zurückgewiesen.
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Die "lockeren" Sitten der Griechen prägen auch das Bild, das der Satiriker Juvenal von diesen entwarf. Römer verspotteten häufig die "Graeculi" als verweichlicht, arrogant, lasterhaft (Iuvenal, Cicero).
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4.
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Zeitungsartikel mit der Überschrift "Die alten Römer als Vorbilder in Sachen Integration?!" auf der Grundlage der eigenen Lektürekenntnisse: |
(10 P.) |
Folgende Gesichtspunkte entscheiden über die Punktzahl:
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Die vorgegebene Textsorte muss durchgehend erkennbar umgesetzt sein.
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Verschiedene Aspekte der Integration (Sprache, Kultur, Religion) müssen genannt und erläutert werden.
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Verschiedene Völker müssen in die Darstellung einbezogen werden (Griechen, Juden,...).
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Verschiedene Autoren mit ihren divergierenden Ansichten (z.B. Seneca, Juvenal) sollen einbezogen werden.
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Ein eigenes Fazit darf nicht fehlen.
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