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Mus­ter­lö­sun­gen

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


1.

 

 

a. Cha­rak­te­ri­sie­rung der Grie­chen mit lat. Zi­ta­ten:

(10 P.)

z.B.

  • be­trü­ge­risch, leicht­sin­nig, op­por­tu­nis­tisch: fal­la­ces sunt per­mul­ti et leves et di­u­tur­na ser­vi­tu­te ad ni­mi­am as­sen­ta­tio­nem eru­di­ti
  • un­zu­ver­läs­sig: neque ... fi­de­les
  • nei­disch auch ge­gen­über den ei­ge­nen Lands­leu­ten: in­vi­dent non nos­tris solum, verum etiam suis
  • "Wiege der hu­ma­ni­tas": a quo ad alios per­ve­nis­se pu­te­tur hu­ma­ni­tas
  • Vor­bild an Bil­dung/Küns­ten: quae sint nobis Gra­eciae mo­nu­men­tis di­sci­pli­nis­que tra­di­ta

b. Fazit

(3 P.)

  • Ci­ce­ro gibt ein dif­fe­ren­zier­tes
  • und - am­bi­va­len­tes Bild von den Grie­chen.
  • Seine ei­ge­nen, po­si­ti­ven Er­fah­run­gen mit grie­chi­scher Kul­tur und Bil­dung wer­den hier mit der wohl weit­ver­brei­te­ten An­sicht, die Grie­chen hät­ten ihre alte Würde ver­lo­ren (vgl. Zeile 2/3), kom­bi­niert.
2.

 

 

a. In­ten­tio­nen der Brief­schrei­ber

(2 P.)

  • Ci­ce­ro will sei­nem (jün­ge­ren) Bru­der Rat­schlä­ge zur Pro­vinz­ver­wal­tung geben;
  • au­ßer­dem will er auch seine ei­ge­nen Er­fah­run­gen und Er­kennt­nis­se zum Aus­druck brin­gen.

b. Beleg an­hand von Ver­ben/Ver­b­for­men

(8 P.)

  • Rat­schlä­ge an Quin­tus:
    • Ge­run­div+esse (ca­ven­dae sunt)
    • oporte­re de­be­re
    • Im­pe­ra­tiv (in­cum­be ius­siv ge­brauch­ter Konj. Prä­sens (de­li­gas, tuea­re)
  • Ei­gen­dar­stel­lung Ci­ce­ros/Ver­pflich­tung Ci­ce­ros:
    • tri­bue­re de­be­mus
    • de­be­re vi­de­mur
    • (wei­te­re Bei­spie­le in der 1.​Pl., z.B. eru­di­ti sumus)
    • ve­li­mus ex­prome­re
3.

 

Ver­hält­nis Römer-Grie­chen auf der Grund­la­ge des Horaz-Zi­tats und der ei­ge­nen Lek­türe­kennt­nis­se:

(12 P.)

Fol­gen­de As­pek­te soll­ten/könn­ten ge­nannt wer­den:

  • "kul­tu­rel­ler Sieg" Grie­chen­lands (Bil­dung/Kul­tur/Li­te­ra­tur/ Ar­chi­tek­tur/Phi­lo­so­phie...) über das (zu­nächst) wenig ge­bil­de­te Rom, das je­doch mi­li­tä­risch do­mi­nier­te
  • 146 v.​Chr. Ein­nah­me Ko­rinths; Grie­chen­land wird röm. Pro­vinz
  • Ci­ce­ro zählt - wie Pli­ni­us d.J. - ver­schie­de­ne Er­run­gen­schaf­ten Grie­chen­lands/der Grie­chen auf: hu­ma­ni­tas, Ge­set­ze, Li­te­ra­tur, Musik, Geo­me­trie, Göt­ter­kult...
  • Grie­chen­land wurde als "Wiege der Kul­tur" (hu­ma­ni­tas) ge­rühmt/be­wun­dert (Pli­ni­us); viele Römer mach­ten Bil­dungs­rei­sen nach Grie­chen­land (Ci­ce­ro, Li­vi­us).
  • Ci­ce­ro u.a. be­fass­ten sich in­ten­siv mit grie­chi­scher Phi­lo­so­phie und ver­such­ten diese den Rö­mern na­he­zu­brin­gen.
  • Ci­ce­ro be­tont in den Tus­cu­la­nen, dass die Römer die grie­chi­sche Kul­tur von den Grie­chen über­nah­men bzw. wei­ter­ent­wi­ckel­ten - und zwar in Aus­wahl und unter der Ma­xi­me der Nütz­lich­keit.
  • Der Ver­fall der grie­chi­schen Sit­ten, der hier im vor­lie­gen­den Text an­ge­spro­chen wird, fin­det sich auch in den Ver­ri­nen; die alte Do­mi­nanz der Kul­tur­na­ti­on Grie­chen­land wird auf diese Weise zu­rück­ge­wie­sen.
  • Die "lo­cke­ren" Sit­ten der Grie­chen prä­gen auch das Bild, das der Sa­ti­ri­ker Ju­ve­nal von die­sen ent­warf. Römer ver­spot­te­ten häu­fig die "Gra­e­cu­li" als ver­weich­licht, ar­ro­gant, las­ter­haft (Iuve­nal, Ci­ce­ro).
4.

 

Zei­tungs­ar­ti­kel mit der Über­schrift "Die alten Römer als Vor­bil­der in Sa­chen In­te­gra­ti­on?!" auf der Grund­la­ge der ei­ge­nen Lek­türe­kennt­nis­se:

(10 P.)

Fol­gen­de Ge­sichts­punk­te ent­schei­den über die Punkt­zahl:

  • Die vor­ge­ge­be­ne Text­sor­te muss durch­ge­hend er­kenn­bar um­ge­setzt sein.
  • Ver­schie­de­ne As­pek­te der In­te­gra­ti­on (Spra­che, Kul­tur, Re­li­gi­on) müs­sen ge­nannt und er­läu­tert wer­den.
  • Ver­schie­de­ne Völ­ker müs­sen in die Dar­stel­lung ein­be­zo­gen wer­den (Grie­chen, Juden,...).
  • Ver­schie­de­ne Au­to­ren mit ihren di­ver­gie­ren­den An­sich­ten (z.B. Se­ne­ca, Ju­ve­nal) sol­len ein­be­zo­gen wer­den.
  • Ein ei­ge­nes Fazit darf nicht feh­len.

 

In­ter­pre­ta­ti­ons­klau­sur-Mus­ter­lö­sun­gen: Her­un­ter­la­den [doc] [34 KB]