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Syn­op­ti­sche Lek­tü­re: vv 103-128

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Maeo­nis elu­sam de­si­gnat ima­gi­ne tauri
Eu­ro­pam: Verum tau­rum, freta vera puta­res;
ipsa vi­de­ba­tur ter­ras spec­ta­re re­lic­tas 105
et co­mi­tes cla­ma­re suas tac­tum­que vereri
ad­si­li­en­tis aquae ti­mi­das­que re­du­ce­re plan­tas.

Fecit et As­te­ri­en aqui­la luc­tan­te te­ne­ri,
fecit olo­ri­nis Ledam re­cu­ba­re sub alis;
ad­di­dit, ut sa­ty­ri ce­la­tus ima­gi­ne pul­ch­ram 110
Iup­pi­ter in­ple­rit ge­mi­no Nyctei­da fetu,
Am­phi­try­on fue­rit, cum te, Ti­ryn­thia, cepit,
au­reus ut Da­na­en, Aso­pi­da lu­se­rit ignis,
Mne­mo­synen pas­tor, va­ri­us Deoi­da ser­pens.

Te quo­que mu­tatum torvo, Nep­tu­ne, iuven­co 115
vir­gi­ne in Aeo­lia po­suit; tu visus Eni­peus
gig­nis Alo­idas, aries Bis­al­ti­da fal­lis,
et te flava comas fru­gum mit­is­si­ma mater
sen­sit equum, sen­sit vo­lu­crem crini­ta colub­ris
mater equi vo­lu­cris, sen­sit del­phi­na Me­lant­ho: 120
Om­ni­bus his fa­ciem­que suam fa­ciem­que lo­co­rum
red­di­dit. Est illic agres­tis ima­gi­ne Pho­ebus,
utque modo ac­ci­pi­tris pen­nas, modo terga leo­nis
ges­se­rit, ut pas­tor Ma­ca­rei­da lu­se­rit Issen,
Liber ut Eri­go­nen falsa de­ce­pe­rit uva, 125
ut Sa­tur­nus equo ge­mi­num Chi­ro­na crea­rit.
Ul­ti­ma pars telae tenui cir­c­um­da­ta limbo
ne­xi­li­bus flo­res hederis habet in­ter­tex­tos.

Sie rich­te­te ihren Sinn auf den Un­ter­gang der Ly­de­rin Arach­ne, die sich ihr – wie sie ge­hört hatte – nicht un­ter­ord­nen woll­te, was den Ruhm in der Woll­we­be­kunst an­ging. Jene war weder wegen des Stan­des noch der Her­kunft ihres Ge­schlech­tes be­rühmt, son­dern wegen ihrer Kunst­fer­tig­keit: Der Vater Idmon aus Ko­lo­phon färb­te die­ser saug­fä­hi­ge Wolle mit Pur­pur­far­be aus Pho­caea; die Mut­ter war ge­stor­ben, aber diese war aus dem ein­fa­chen Volk ge­we­sen und des­halb ihrem Mann gleich; den­noch hatte sich jene in den Städ­ten Ly­di­ens einen denk­wür­di­gen Namen durch ihren Eifer er­wor­ben, ob­wohl sie aus einem be­schei­de­nen Haus stamm­te und in dem be­schei­de­nen Hy­pae­pa wohn­te. Um ihr be­wun­de­rungs­wür­di­ges Werk an­zu­schau­en, ver­lie­ßen die Nym­phen oft ihre Wein­gär­ten am Ti­mo­lus und eben­so ver­lie­ßen die Nym­phen des Flus­ses Pac­to­lus ihr Ge­wäs­ser.
Es freu­te die Nym­phen nicht nur, die Ge­we­be im fer­ti­gen Zu­stand an­zu­schau­en, son­dern auch, wie sie her­ge­stellt wur­den: Ein so gro­ßer Glanz wohn­te ihrer Kunst inne, sei es, dass sie die un­be­ar­bei­te­te Wolle erst zu Knäu­el fügte, sei es, dass sie den Stoff mit den Fin­gern be­ar­bei­te­te und sie die wie­der­holt an­ge­grif­fe­ne Schur­wol­le durch lan­ges Zie­hen ge­schmei­dig mach­te, die Ne­bel­schlei­ern glich, sei es, dass sie mit be­hen­dem Dau­men die glat­te Spin­del dreh­te, sei es, dass sie stick­te. Man hätte glau­ben kön­nen, sie sei von Pal­las Athena darin un­ter­rich­tet wor­den.
Aber die­ses be­strei­tet sie selbst und ent­geg­net, be­lei­digt dar­über, dass eine so große Göt­tin ihre Lehr­meis­te­rin sei: „Sie soll mit mir wett­ei­fern: es gibt nichts, was ich im Fall einer Nie­der­la­ge zu­rück­wei­se!“


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Maeo­nis, idis f
elu­de­re, -o, elusi, elus­um
de­si­gna­re*
tau­rus, i m*
Eu­ro­pa, ae f







fre­tum, i n
tac­tum, i n*
ad­si­li­re, -io, ad­si­lui
plan­ta, ae f
re­du­ce­re, -o, re­du­xi, re­duc­tum
fecit… te­ne­ri
As­te­rie, es f


aqui­la, ae f
luc­ta­ri
olo­ri­nus, a, um
Leda

re­cu­ba­re
sa­ty­rus, i m

cela­re
pul­ch­ram
im­ple­re*
Nyct­eis, eidos; Akk. Nyctei­da

Ti­ryn­thia

Danae, es f



au­reus
Aso­pis, pidis; Akk. Aso­pi­da
Mne­mo­syne, -es f
pas­tor, is m
Deois, idis f; Akk Deoi­da

va­ri­us, a, um
muta­re*
tor­vus, a, um
iuven­cus, i m
virgo Aeo­lia
visus
gi­g­ne­re, -o, genui, ge­ni­tum*
Alo­idae, arum f
aries, tis m
Bis­al­tis, tidis; Akk. Bis­al­ti­da

fla­vus, a, um
coma, ae f
fru­ges, um f pl
mitis, is, e*
vo­lu­cer, ris, re
crini­tus, a, um
colub­er, bri m
del­phi­na
Me­lant­ho, us f
agres­tis, is, e
Pho­ebus, i m





utque
ac­ci­pi­ter, ac­ci­pi­tris m
penna, ae f
ter­gum, i n*
Ma­ca­reis, Ma­ca­rei­dis f



Liber ut Eri­go­nen

de­ci­pe­re, de­ci­pio, -cepi,
-cep­tum*
Sa­tur­nus, i m
ge­mi­nus, a, um*
Chi­ro­na (Akk.)



tela, ae f
te­nu­is, is, e
lim­bus, i m
ne­xi­l­is, is, e
hede­ra, ae f
in­tert­exe­re, -o, -texui, -textum
Maeo­ne­rin; ge­meint ist Arach­ne
ver­spot­ten; hier: ver­füh­ren
be­zeich­nen, be­stim­men; hier: nach­bil­den, schil­dern.
Stier
Toch­ter des phö­ni­ki­schen Kö­nigs Age­nor und sei­ner Frau Te­le­phas­sa. Zeus ver­lieb­te sich in das Mäd­chen, als er sie mit ihren Ge­fähr­tin­nen am Meer spie­len sah. Er nahm die Ge­stalt eines schö­nen wei­ßen Stie­res an, trab­te zu den Mäd­chen, legte sich nie­der und ließ sich von ihnen strei­cheln. Eu­ro­pa fand ihn so zahm und sanft, dass sie schließ­lich auf sei­nen Rü­cken klet­ter­te, wor­auf sich das Tier erhob, da­von­lief und mit ihr in das weite Meer hin­aus­schwamm. Eu­ro­pa wurde bis nach Kreta ent­führt, wo sie der Stier am Ufer ab­setz­te und sich als Zeus zu er­ken­nen gab.
Meer
Be­rüh­rung
an­sprin­gen; hier: sprit­zen
Fuß, Fuß­soh­le
zu­rück­füh­ren; hier: zu­rück­zie­hen
sie ließ… fest­ge­hal­ten wer­den
Ti­ta­nin, Toch­ter des Koios und der Phoi­be; sie hei­ra­te­te Per­ses und gebar die Göt­tin Heka­te. Laut Ovid stell­te Ju­pi­ter ihr in der Ge­stalt eines Ad­lers nach, es be­ste­hen al­ler­dings auch an­de­re Ver­sio­nen die­ser Sage.
Adler
rin­gen, kämp­fen
Schwan-; Subst.: Schwan
Um diese be­steht die Sage, dass Zeus sich in der Ge­stalt eines Schwa­nes ihr an­ge­nä­hert und ein Kind mit ihr ge­zeugt haben soll.
auf dem Rü­cken lie­gen; hier: ruhen
Satyr; mys­ti­sches Wesen mit lang­ge­spitz­ten Ohren, hör­nerar­ti­gen Kno­ten da­hin­ter, einem Pfer­de­schwanz, strup­pi­gem Haar und stump­fer Nase.
ver­ber­gen
Er­gän­zen Sie „pu­ellam“!
voll­ma­chen, er­fül­len
Toch­ter des Nycteus, na­ment­lich An­tio­pe; der Sage nach wurde sie von Zeus in Sa­tyr­ge­stalt mit Zwil­lin­gen ge­schwän­gert.
gebar zwei Söhne, Her­cu­les und Iphik­les, nach­dem sie mit Zeus in der Ge­stalt des Am­phy­tri­on eine Nacht von drei­fa­cher Dauer ver­bracht hatte.
Toch­ter des Kö­nigs Akri­sos von Argos und der Eu­ry­di­ke. Da dem König ge­weis­sagt wor­den war, ein Sohn Da­na­es werde ihn töten, sperr­te er seine Toch­ter in einen Bron­ze­turm. Hier nahte sich Zeus als Gold­re­gen; der Sohn den sie ihm gebar, war Per­seus.
Er­gän­zen Sie „imber“ (Regen).
Toch­ter des Fluss­got­tes Aso­pus, na­ment­lich Ai­gi­na
Mut­ter der Musen
Hirte
Toch­ter der Deo, na­ment­lich Per­se­pho­ne; Zeus ver­ei­nig­te sich mit ihr in der Ge­stalt einer Schlan­ge.
ver­schie­den, bunt; schil­lernd
ver­wan­deln
wild
jun­ger Stier
Toch­ter des Ae­lous: Ca­na­ce oder Arne
Er­gän­zen Sie „es“!
zeu­gen, er­zeu­gen
die Alo­iden; ge­zeugt von Nep­tun und Iphi­me­deia, die Gat­tin des Alo­eus.
Wid­der
Toch­ter des Bis­al­tes, na­ment­lich Theo­pha­ne; sie zeug­te mit Nep­tun den Wid­der mit dem Gol­de­nen Vlies.
blond
Haar; hier als Akk. Gra­e­cus (der Be­zie­hung); flava comas - blond­haa­rig
Ge­trei­de
mild, sanft
ge­flü­gelt
be­haart
Schlan­ge
griech. Akk.
Meer­nym­phe, Toch­ter des Deu­ka­li­on
bäu­risch, un­ge­bil­det; Subst. Bauer
Name des Apol­lon bei Ad­me­tos; Ad­me­tos, König von Phe­rai in Thes­sa­li­en, war für seine Ge­rech­tig­keit und Gast­freund­schaft so be­kannt, dass Apol­lon als Fremd­ling ver­klei­det zu ihm ging, als Zeus ihn ver­ur­teilt hatte, ein Jahr lang als Knecht unter den Men­schen zu die­nen. Der König nahm Apol­lon sehr freund­lich auf und Apol­lon re­van­chier­te sich für die ihm
ent­ge­gen­ge­brach­te Gast­freund­schaft, indem er ihm viel Glück be­scher­te.
= et ut
Ha­bicht, Falke
Feder, Flü­gel
Rü­cken; hier: Fell
Toch­ter des Ma­ca­re­us, Sohn des Aio­los; über die Sage ist wenig be­kannt: Er spielt in der Früh­ge­schich­te als König von Les­bos eine be­deu­ten­de Rolle. Seine Toch­ter Issa ist die Epony­mos (Na­mens­ge­be­rin) ent­we­der von Les­bos selbst (Issa als frü­he­rer Name der Insel) oder der Stadt Issa auf Les­bos.
Sage um Dio­ny­sos und Eri­go­ne; Dyo­ni­sos hatte sich der Bau­ern­toch­ter als Wein­trau­be eines Wein­sto­ckes ge­nä­hert.
täu­schen, be­trü­gen

= Kro­nos
dop­pelt, Zwil­lings-
Sohn des Kro­nos und der Phi­ly­ra. Da sich Kro­nos, der vor sei­ner Frau Rhea seine Lei­den­schaft für die Nym­phe Phi­ly­ra ge­heim hal­ten woll­te, in ein Pferd ver­wan­delt hatte, han­delt es sich bei sei­nem Sohn Chi­ron um einen Ken­tau­ren.
Ge­we­be
fein, dünn
Strei­fen
zu­sam­men­ge­knüpft, ge­bun­den
Efeu
ein­we­ben, ein­flech­ten

 

Text Arach­ne (lat./dt.) mit Vo­ka­bel­hil­fen: Her­un­ter­la­den [doc] [100 KB]