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Syn­op­ti­sche Lek­tü­re: vv 55-69

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Tela iugo vinc­ta est, sta­men se­cer­nit harun­do, 55
in­se­ri­tur me­di­um ra­diis sub­te­men acu­tis,
quod di­gi­ti ex­pe­di­unt, atque inter stami­na duc­tum
per­cus­so pa­vi­unt in­sec­ti pec­ti­ne den­tes.
Ut­raque fes­ti­nant cinc­ta­e­que ad pec­to­ra ves­tes
brac­chia docta mo­vent, stu­dio fal­len­te la­bo­rem. 60
Illic et Ty­ri­um quae pur­pu­ra sen­sit aenum
tex­itur et te­nues parvi dis­cri­mi­nis um­brae,
qua­lis ab imbre so­lent per­cus­sis so­li­bus arcus
in­fi­ce­re in­gen­ti longum cur­va­mi­ne cae­l­um;
in quo di­ver­si ni­te­ant cum mille co­lo­res, 65
tran­si­tus ipse tamen spec­tan­tia lu­mi­na fal­lit:
Usque adeo, quod tan­git, idem est; tamen ul­ti­ma dis­tant.
Illic et len­tum filis in­mit­ti­tur aurum
et vetus in tela de­du­ci­tur ar­gu­men­tum.

Die Sei­ten­pfos­ten des Web­stuhls sind durch einen We­be­baum ver­bun­den, die Fäden trennt ein Rohr­stab, der Ein­schlag wird durch ein spit­zes We­ber­schiff­chen mit­ten­durch ein­ge­schos­sen, den die Fin­ger ab­wi­ckeln. Ihn, so­bald er durch die Fäden ge­zo­gen ist, schie­ben die in den Kamm ein­ge­schnit­te­nen Zähne zu­sam­men, nach­dem er (=der Kamm) zuvor durch­bohrt ist.
Jede be­eilt sich und be­wegt die kunst­fer­ti­gen Arme, wobei sie sich das Ge­wand an der Brust ge­gür­tet hat. Der Eifer lässt die Mühe ver­ges­sen.
Dort wird Pur­pur ver­wo­ben, der den ty­ri­schen Farb­kes­sel zu spü­ren bekam und feine Schat­tie­run­gen von ge­rin­gem Un­ter­schied wer­den ver­wo­ben,
wie wenn Re­gen­bö­gen ge­wöhn­lich den Him­mel weit fär­ben in einer ge­wal­ti­gen Krüm­mung, nach­dem Son­nen­strah­len vom Regen ge­trof­fen wur­den; ob­wohl in die­sem tau­sen­de Far­ben bunt schim­mern, trügt den­noch der Über­gang selbst die Augen des Be­trach­ters: So sehr ist das, was sich be­rührt, das­sel­be, den­noch un­ter­schei­den sich die äu­ße­ren Rän­der. Dort wird ge­schmei­di­ges Gold durch die Fäden ge­zo­gen und im Ge­we­be wird eine alte Ge­schich­te ge­spon­nen.


Vo­ka­bel­hil­fen:
55
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58
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61
62
61
63
64
64
tela, ae f
iugum, i n
sta­men, inis n
harun­do, inis f
in­se­re­re, -o, -serui, -ser­tum
ra­di­us, i m
sub­te­men, mi­nins n
ex­pe­dire
pa­vi­re
pec­ten, inis n
in­se­ca­re, -o, -secui, -sec­tus
un­ge­wöhn­li­che En­al­lagé:
Ty­ri­us, a, um
sen­ti­re, -io, sensi, sen­sum
texe­re, -o, texui, textum
aenum, i n
arcus, us m
in­fi­ce­re, -io, -feci, -fec­tum
cur­va­men, minis n
hier: Sei­ten­pfos­ten des Web­stuhls
We­be­baum
hier: Auf­zug, Kette
hier: Rohr­stab, „ein die Kett­fä­den tren­nen­des Rohr“
hin­ein­ste­cken, hin­ein­sto­ßen
We­ber­schiff­chen
Ein­schlag, Quer­fa­den
ab­wi­ckeln
schla­gen, stamp­fen
We­ber­kamm
ein­schnei­den
sub­te­men pavit per­cus­sum pec­ten in­sec­tis den­ti­bus
ty­risch
hier: kos­ten, zu spü­ren be­kom­men
weben
eher­nes Gefäß, Kes­sel
Re­gen­bo­gen
fär­ben
Krüm­mung

 

Text Arach­ne (lat./dt.) mit Vo­ka­bel­hil­fen: Her­un­ter­la­den [doc] [100 KB]