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Syn­op­ti­sche Lek­tü­re: vv 70-102

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Ce­cro­pia Pal­las sco­pu­lum Ma­vor­tis in arce 70
pin­git et an­ti­quam de ter­rae no­mi­ne litem.
Bis sex cae­les­tes medio Iove se­di­bus altis
au­gus­ta gra­vi­ta­te se­dent; sua quem­que de­o­rum
in­scri­bit fa­cies: Iovis est re­ga­lis imago;
stare deum pel­agi lon­go­que fer­i­re tri­den­te 75
as­pe­ra saxa facit, me­di­o­que e vul­ne­re saxi
ex­si­luis­se fre­tum, quo pi­gno­re vin­di­cet urbem.
At sibi dat cli­pe­um, dat acu­tae cu­spi­dis has­tam,
dat ga­leam ca­pi­ti, de­fen­ditur ae­gi­de pec­tus,
per­cus­sam­que sua si­mu­lat de cu­spi­de ter­ram 80
edere cum bacis fetum ca­nen­tis oli­vae
mi­ra­ri­que deos: ope­ris Vic­to­ria finis.
Ut tamen ex­em­p­lis in­tel­le­gat ae­mu­la lau­dis,
quod pre­ti­um spe­ret pro tam fu­ria­li­bus ausis,
quat­tu­or in par­tes cert­ami­na quat­tu­or addit, 85
clara co­lo­re suo, bre­vi­bus dis­tinc­ta si­gil­lis:
Threi­ci­am Rhodo­pen habet an­gu­lus unus et Ha­e­mum,
nunc gel­i­dos mon­tes, mor­ta­lia cor­po­ra quon­dam,
no­mi­na sum­mo­rum sibi qui tri­bue­re de­o­rum;
al­te­ra Pyg­maeae fatum mi­se­ra­bi­le ma­tris 90
pars habet: hanc Iuno victam cert­ami­ne ius­sit
esse gruem po­pu­lis­que suis in­di­ce­re bel­lum;
pin­xit et An­ti­go­nen, ausam cont­en­de­re quon­dam
cum magni con­sor­te Iovis, quam regia Iuno
in vo­lu­crem ver­tit, nec pro­fuit Ilion illi 95
Lao­me­don­ve pater, sump­tis quin can­di­da pen­nis
ipsa sibi plau­dat crepi­tan­te ci­co­nia ros­tro;
qui su­pe­r­est solus, Ci­ny­ran habet an­gu­lus orbum;
isque gra­dus tem­p­li, na­tar­um mem­bra suar­um,
am­plec­tens sa­xo­que iacens la­cri­ma­re vi­de­tur. 100
Cir­cuit ex­tre­mas oleis pa­ca­li­bus oras
(is modus est) ope­ris­que sua facit ar­bo­re finem.

Pal­las webt den Fel­sen des Mars auf der Burg des Ke­krops ein und den alten Streit um den Namen des Lan­des. Zwölf himm­li­sche Göt­ter thro­nen in er­ha­be­ner Würde auf hohen Sit­zen, Ju­pi­ter mit­ten unter ihnen; ihre Ge­stalt be­zeich­net jeden der Göt­ter deut­lich: Die Er­schei­nung des Ju­pi­ters ist kö­nig­lich;
sie stellt dar, wie der Mee­res­gott da­steht, wie er mit dem lan­gen Drei­zack auf die rauen Fel­sen schlägt und wie mit­ten aus der Wunde des Fel­sen Salz­was­ser her­aus­spru­delt als Pfand, durch das er die Stadt be­an­sprucht. Sich selbst je­doch gibt sie einen Schild, einen Speer mit spit­zer Lanze, dem Kopf einen Helm, die Brust wird ge­schützt mit dem Schild Ju­pi­ters, sie stellt dar, wie die Erde – er­schüt­tert von ihrer Lanze – den Spross einer grau­en Olive mit sei­nen Bee­ren her­vor­bringt und wie die Göt­ter stau­nen: am Ende ihrer Ar­beit stellt sie sich als Vik­to­ria dar. Damit die Kon­kur­ren­tin, die mit ihr um den Ruhm kämpft, doch we­nigs­tens an den Bei­spie­len ein­sieht, was sie als Preis ver­ach­tet für ihr wahn­sin­ni­ges Un­ter­fan­gen, fügt sie in die vier Ecken vier Sze­nen des Wett­kamp­fes hinzu, die al­lein durch ihre Farb­ge­bung her­vor­ste­chen, wobei jede Szene mit klei­nen Fi­gu­ren ver­ziert ist:
Die eine Ecke be­inhal­tet die Thra­ke­rin Rhodo­pe und Ha­e­mus, jetzt eis­kal­te Ge­bir­ge, einst aber mensch­li­che Kör­per, die sich die Namen der höchs­ten Göt­ter an­ge­eig­net haben;
die an­de­re Seite be­inhal­tet das arm­se­li­ge Schick­sal der Pyg­mä­en­mut­ter: Juno be­fahl, dass diese – durch einen Wett­kampf be­siegt – ein Kra­nich sei und dass diese ihrem ei­ge­nen Volk den Krieg er­klä­re;
sie stick­te auch An­ti­go­ne, die es einst ge­wagt hatte, sich mit der Gat­tin des gro­ßen Ju­pi­ters zu mes­sen, die die er­ha­be­ne Juno in einen Vogel ver­wan­del­te, und Troja und ihr Vater Lao­me­don nut­zen jener nicht, um zu ver­hin­dern, dass sie sich selbst nach dem An­le­gen des Fe­der­klei­des im strah­len­den Glanz ap­plau­dier­te, indem sie als Storch mit dem Schna­bel klap­per­te; die Ecke, die noch üb­rig­bleibt, be­inhal­tet den ver­wais­ten Ci­ny­ras. Er um­fasst die Stu­fen des Tem­pels, zuvor die Glie­der sei­ner Töch­ter, liegt auf dem Fels und weint an­schei­nend. Sie um­zäunt den äu­ßers­ten Rand mit frie­dens­brin­gen­den Öl­zwei­gen.So ist es und sie be­en­det das Werk mit ihrem Baum.


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101
Ce­cro­pi­us, a, um










sco­pu­lus, i m
pin­ge­re, -o, pinxi, pic­tum
lis, litis f
in­scri­be­re, -o,-scrip­si, scrip­tum*
pel­agus, i n
fer­i­re
fre­tum, i n
pig­nus, oris n
vin­di­ca­re*
cli­peus, i m
cus­pis, cu­spi­dis f
galea, ae f
aegis, ae­gi­dis f
baca, ae f
fetus, us m
ca­nens, ca­nen­tis
ae­mu­lus, a, um
fu­ria­lis, is, e
ausum, i n
dis­tinc­tus, a, um
si­gil­lum, i n
Rhodo­pe / Ha­e­mus

Pyg­maea

grus (gruis), gruis f
bel­lum in­di­ce­re*
An­ti­go­ne

con­sors, con­sor­tis
vo­lu­cer, cris, cre
non pro­des­se, quin*
Ilion / Ilium, i n
pen­nas su­me­re
can­di­dus, a, um
plau­de­re, -o, plau­si, plau­sum*
crepi­t­are
ci­co­nia, ae f
ro­strum, i n
Ci­ny­ras
orbus, a, um
gra­dus, us m
am­plec­ti, -or, -ple­xus sum*
cir­cuit = cir­cu­mit
ora, ae f*
pa­ca­lis, is, e
dem Ke­krops ge­hö­rig;
Ke­krops: schlan­gen­fü­ßi­ger, dem Erd­bo­den ent­sprun­ge­ner Mensch, der zwei­te my­thi­sche König At­ti­kas. Er hei­ra­te­te Aglau­ros, die Toch­ter des Ak­tai­os, und erbte von sei­nem Schwie­ger­va­ter das Kö­nig­reich Akte, wie At­ti­ka da­mals hieß. Ke­krops be­nann­te es in Ke­kro­pi­en um. Er soll den Kör­per eines Men­schen und die Füße einer Schlan­ge ge­habt haben. Aglau­ros gebar ihm den Sohn Ery­sichthon, der sei­nen Vater nicht über­leb­te, und drei Töch­ter Pan­d­ro­sos, Aglau­ros und Herse. Als Athe­ne und Po­sei­don um den Be­sitz At­ti­kas strit­ten, sprach Ke­krops das Land Athe­ne zu, weil sie auf der Akro­po­lis einen Öl­baum wach­sen ließ, wäh­rend Po­sei­don le­dig­lich eine Quel­le sal­zi­gen Was­sers zu­stan­de brach­te.
Fel­sen
zeich­nen, malen, be­ma­len, hier: sti­cken, ein­we­ben
Streit
hier: deut­lich be­zeich­nen
Meer
schla­gen, sto­ßen
Salz­was­ser, Meer­was­ser
Pfand
in An­spruch neh­men
Schild
Spit­ze
Helm
Brust­pan­zer des Pal­las Athe­ne mit Gor­go­nen­haupt in der Mitte.
Beere
Frucht, Spross
grau, weiß
nach­ei­fernd, wett­ei­fernd
wahn­sin­nig, ra­send
Wag­nis, Un­ter­fan­gen
ver­ziert, ge­schmückt
klei­ne Figur, klei­nes Bild
Die Ge­schwis­ter Rhodo­pe und Hai­mos leb­ten mit­ein­an­der in Blut­schan­de und nann­ten sich in ihrem Über­mut Zeus und Hera.
ge­meint ist Oinoe / Ge­ra­na: Diese miss­ach­tet die Göt­ter, vor allem Hera und Ar­te­mis und wird von Hera zur Stra­fe in einen Kra­nich ver­wan­delt.
Kra­nich
den Krieg er­klä­ren
hatte ein Lie­bes­aben­teu­er mit Ju­pi­ter, wurde von Juno in einen Storch ver­wan­delt; Vater war Lao­me­don (König von Troja).
Ge­fähr­te / Ge­fähr­tin
flie­gend, ge­flü­gelt (Subst.: Vogel)
nicht nüt­zen, dass
Troja
Feder an­le­gen
weiß, glän­zend
ap­plau­die­ren
schal­len, zier­pen
Storch
Schna­bel
as­sy­ri­scher König; My­thos un­be­kannt.
ver­waist, kin­der­los
hier: Stufe
um­fas­sen

hier: Rand, Saum
frie­dens­brin­gend

 

Text Arach­ne (lat./dt.) mit Vo­ka­bel­hil­fen: Her­un­ter­la­den [doc] [100 KB]