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Sze­na­rio-Tech­nik


Grund­ge­dan­ke

Sze­na­rio-Tech­nik ist eine Me­tho­de, mit deren Hilfe iso­lier­te Vor­stel­lun­gen über po­si­ti­ve und ne­ga­ti­ve Ver­än­de­run­gen ein­zel­ner Ent­wick­lungs­fak­to­ren in der Zu­kunft zu um­fas­sen­den Bil­dern und Mo­del­len, d. h. mög­li­chen und wahr­schein­li­chen „Zu­künf­ten“, zu­sam­men­ge­fasst wer­den und die so­wohl sinn­lich als auch in­tel­lek­tu­ell nach­voll­zieh­bar, d. h. „kom­mu­ni­ka­bel“ sind.

Sze­na­ri­en sind also weder Pro­gno­sen, bei denen auf quan­ti­ta­ti­ve In­for­ma­tio­nen aus Ge­gen­wart und Ver­gan­gen­heit zu­rück­ge­grif­fen wird und unter Fort­schrei­bung der gel­ten­den Struk­tu­ren und Ver­hal­ten­s­an­nah­men Ex­plo­ra­tio­nen in die Zu­kunft er­fol­gen, noch rea­li­täts­fer­ne Uto­pi­en und Phan­ta­si­en, wie sie bei­spiels­wei­se im Rah­men von „Zu­kunfts­werk­stät­ten“ ent­wi­ckelt wer­den.

Die Sze­na­rio-Tech­nik legt Wert auf die Ent­wick­lung mög­li­cher und wahr­schein­li­cher Zu­künf­te. Der Bezug zur Rea­li­tät ver­rin­gert sich mit zu­neh­men­der Ent­fer­nung von der Aus­gangs­si­tua­ti­on, wird aber nie auf­ge­ho­ben. Aus­gangs­punkt des Lern­pro­zes­ses ist die Sach­struk­tur des je­wei­li­gen Pro­blem- oder The­men­fel­des: Daten und In­for­ma­tio­nen wer­den mit Ein­schät­zun­gen und Mei­nun­gen ver­knüpft, so dass mög­lichst de­tail­lier­te Be­schrei­bun­gen meh­rer Zu­kunfts­mög­lich­kei­ten ent­ste­hen. Der Sze­na­rio-Trich­ter ver­deut­licht die Summe po­ten­ti­ell denk­ba­rer und rea­lis­tisch ein­schätz­ba­rer Zu­künf­te.
Drei Grund­ty­pen von Sze­na­ri­en sind un­ter­scheid­bar:

  • ein po­si­ti­ves Ex­tremsze­na­rio : es be­zeich­net die best­mög­li­che Zu­kunfts­ent­wick­lung
  • ein ne­ga­ti­ves Ex­tremsze­na­rio : es be­zeich­net den schlech­test­mög­li­chen Ent­wick­lungs­ver­lauf
  • ein Trend‑Sze­na­rio : es be­inhal­tet die Fort­schrei­bung der heu­ti­gen Si­tua­ti­on in die Zu­kunft.



Pha­sen­sche­ma

Sze­na­ri­en wer­den nach einem stren­gen Pha­sen­sche­ma ent­wi­ckelt.
Diese fol­gen nun im De­tail:

Drit­te Welt und Un­ter­ent­wick­lung .
Pha­sen­be­zeich­nung und Kurz­be­schrei­bung
Die Links (1 bis 5) öff­nen Bei­spie­le zum Thema:
Ort
  1. Auf­ga­ben und Pro­blem­ana­ly­se
  • Schlüs­sel­fra­gen zur Pro­blem­ana­ly­se
  • Pro­blem­feld ein­gren­zen (zeit­lich, sach­lich, räum­lich)
Plenum

Brainstorming
  2. Ein­fluss­ana­ly­se und De­skrip­to­ren­be­stim­mung
  • De­skrip­to­ren den Ein­fluss­be­rei­chen zu­ord­nen
  • Er­stel­len einer Er­geb­nista­bel­le
Grup­pen­ar­beit

Ple­num
  3. Trend­pro­jek­tio­nen und Fak­to­ren­bün­de­lung
  • Er­stel­len einer Ein­fluss­ma­trix
Grup­pen­ar­beit
  4. Sze­na­rio­ent­wick­lung und –in­ter­pre­ta­ti­on
  • Ein­fluss­be­rei­che und –fak­to­ren auf­tei­len
  • Ein­fluss­be­rei­che auf Kreis­blatt no­tie­ren
  • Wich­ti­ge Ge­sichts­punk­te sam­meln
  • Auf bunte Ovale mög­lichst an­schau­lich und bild­haft zu er­war­ten­de Si­tua­tio­nen schrei­ben
  • Die Ovale so zu­ord­nen, dass eine Blüte ent­steht
  • Vor­stel­lung der Sze­na­ri­en und Dis­kus­si­on
Gruppenarbeit

Gruppe 1:
Positivszenario

Gruppe 2:
Negativszenario

Gruppe 3:
Trendszenario

Plenum
  5. Maß­nah­men und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten
  • Leit­stra­te­gie: Vom Ne­ga­tiv­sze­na­rio mög­lichst weit ent­fer­nen, dem Po­si­tiv­sze­na­rio mög­lichst an­nä­hern
  • Ziele, Zeit­ho­ri­zon­te (kurz-, mit­tel-, lang­fris­tig)
    Hand­lungs­sub­jek­te und Maß­nah­men fest­le­gen
  • Er­stel­lung einer Ma­trix mit den Er­geb­nis­sen
  • Vor­stel­lung der Er­geb­nis­se
Grup­pen­ar­beit

(Grup­pen wie vor­her oder Perspektiven­ wech­sel)

Ple­num

 

 Pha­sen­sche­ma des Sze­na­ri­os

Aus­gangs­punkt jedes Sze­na­ri­os ist ein ge­sell­schaft­li­ches Pro­blem, d. h. ein von einer grö­ße­ren An­zahl von Ge­sell­schafts­mit­glie­dern als un­be­frie­di­gend an­ge­se­he­ner Sach­ver­halt, der als drin­gend lö­sungs­be­dürf­tig an­ge­se­hen wird und zu dem un­ter­schied­li­che wis­sen­schaft­li­che und/oder po­li­ti­sche Lö­sungs­an­sät­ze an­ge­bo­ten wer­den. Das Pro­blem­feld muss sach­lich, zeit­lich und räum­lich ein­ge­grenzt wer­den.

Im Rah­men eines Se­mi­nar­kur­ses 2000/2001 am WG-West Stutt­gart mit dem Thema „Ent­wick­lungs­po­li­tik“ wur­den als Grup­pen­ar­beit von je einer Grup­pe ein Po­si­tiv- und Ne­ga­tiv­sze­na­rio ent­wi­ckelt. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben für jeden Trend (po­si­tiv/ne­ga­tiv) fik­ti­ve Fern­seh­nach­rich­ten aus dem Jahre 2029 ge­stal­tet. Diese Sze­na­ri­en kön­nen Sie hier als Film­se­quen­zen ab­ru­fen.

Ne­ga­tiv­sze­na­rio zum Thema Ent­wick­lungs­po­li­tik.

Po­si­tiv­sze­na­rio  zum Thema Ent­wick­lungs­po­li­tik.


Hier fin­den Sie einen Ver­gleich zwi­schen Zu­kunfts­werk­statt und Sze­na­rio­tech­nik .

Die Theo­rie­tei­le sind weit­ge­hend dar­ge­stellt nach Wein­bren­ner, Peter (o. J.): Die Sze­na­rio-Me­tho­de als Mit­tel zum krea­ti­vi­täts­för­dern­den Ler­nen. In: Schrif­ten zur Di­dak­tik der Wirt­schafts- und So­zi­al­wis­sen­schaf­ten Nr. 33, Uni­ver­si­tät Bie­le­feld und

  http/www.​wiwi.​uni-​bie­le­feld.​de/-​wein­bren­ner/​sze­na­rio.​htm .

Die Bei­spie­le zu den Phase 1 bis 5 stam­men aus einem Sze­na­rio, das am Wirt­schafts­gym­na­si­um-West, Stutt­gart an­läss­lich eines Se­mi­nar­kur­ses im Schul­jahr 2000/2001 zum Thema: „Ent­wick­lungs­po­li­tik des Lan­des Baden-Würt­tem­berg“ durch­ge­führt wurde.